HINWEISE ZU PFLANZENFARBEN
Pflanzenfarben bestehen nicht aus einem isolierten Farbton sondern sind ein Gemisch von verschiedenen Farbtönen. Deshalb sehen sie viel lebendiger aus. Und man kann alle miteinander kombinieren, ohne dass sie sich beissen würden.
Hier sind noch ein paar Hinweise, um lange und glücklich mit einem Textil zu leben, das mit Pflanzenfarbstoffen gefärbt wurde.
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UNTERSCHIEDE
Je nachdem aus welchem Material das Textil ist, und wie es gewoben oder gestrickt wurde, nimmt es die gleiche Farbe anders an. Je nach Boden, Wetter, und vielen anderen Faktoren haben die Pflanzen eine andere Zusammensetzung von Farbstoffen. Je nach Licht sehen die Naturfarben auch immer wieder leicht anders aus. Zudem ergeben die Naturfarben meist eine ganz feine Musterung auf dem Textil. Liebhaber:innen von Naturfarben - wie die Liebhaber:innen von gutem Wein - schätzen diese natürlichen, saisonalen Variationen.
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WASCHEN
Von Botanitex gefärbte Textilien sollten nicht auswaschen oder abreiben. Trotzdem empfiehlt es sich (wie bei synthetisch gefärbten Stücken auch), die farbigen Textilien nicht zusammen mit den weissen zu waschen. Zudem sind Ökowaschmittel schonender, weil die herkömmlichen Waschmittel viel Fleckenmittel enthalten. Dass man keine Bleich- und Fleckenmittel verwenden sollte, versteht sich von selbst. Die beste Pflege für pflanzengefärbte Textilien sind Feinwaschmittel auf Olivenölbasis, oder auch ein hautschonendes Handabwaschmittel. Egal welches Waschmittel, es sollte nie direkt mit dem gefärbten Stück in Berührung kommen, sondern immer erst im Waschwasser. Mit der Zeit wird die Farbe durch das Licht und die Wäsche trotzdem etwas verblassen: Wir finden, dass die Stücke dann eigentlich noch schöner sind.
Auf dem Foto: Das T-Shirt oben wurde 50x mit Pulver-Universal-Waschmittel gewaschen; das T-Shirt unten 50x mit Flüssig-Olivenöl-Feinwaschmittel.
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NACHDUNKELN DER FARBE
Wenn die Textilien mit Tannin vorbehandelt oder gefärbt wurden, können sie durch Sonneneinstrahlung dunkler werden. Dieser Effekt ist sehr schön - wenn die Sonneneinstrahlung regelmässig ist. Es empfiehlt sich also, die Textilien nicht mit einer Seite zu einem sonnigen Fenster aufzubewahren.
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ZITRONENSPRITZER, ESSIG & CO
Die grösste Gefahr für natürlich gefärbte Textilien sind Säuren - ein Spritz Zitrone aufs Shirt ist der Klassiker. Säuren und Rostwasser sollte man so schnell wie möglich mit Wasser auswaschen und vorsichtig auftupfen. Für bleibende Flecken haben wir ein paar Ideen zusammengetragen, wie man das Textil trotzdem noch retten kann.
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NYLONFÄDEN, ETC
Wenn der Nähfaden aus Nylon ist, wird er nicht gefärbt werden, also entweder weiss, oder was auch immer die Originalfarbe war, bleiben. Dasselbe gilt für alle zusätzlichen Teile wie Reisverschlüsse, etc. Wir finden es aber sowieso schade, wenn schöne Naturmaterialien mit Plastik vernäht werden…
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DEOFLECKEN
Wenn man ein bereits getragenes Shirt färbt, kann es von aluminiumhaltigen Deos Stellen geben, die dunkler sind, da sich das Tannin und das Aluminium sehr gut verbinden, was man leider erst am Schluss der Färbung sieht.